Besuch der Gedenkstätte Flossenbürg

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Bei Schneesturm und Minusgraden erhielten die Klassen 10c und 10d am 30. November einen nachhaltigen Eindruck davon, was es hieß, einer von ca. 100.000 Häftlingen zu sein, die die SS zwischen 1938 und 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg gefangen hielt. 

Ein Rundgang im zerklüfteten Gelände der Gedenkstätte bei beißendem Ostwind ließ die Schüler*innen erahnen, wie es gewesen sein musste, in karger Ausstattung und unterversorgt Zwangsarbeit im Steinbruch zu verrichten oder stundenlang auf dem Appellplatz ausharren zu müssen.

Als rettende Wohltat erschien uns da der Einlass in die Ausstellung des europäischen Erinnerungsortes – doch nur kurz: Denn stellvertretend für verschiedene Häftlingsgruppen greift die Ausstellung Einzelschicksale heraus und macht bewusst, O-Ton des Schülers Johannes Fischer: "Dass des ganz normale Leit warn." Auf diese Weise rückte die Entstehung, die Geschichte und die räumliche Ausdehnung des Konzentrationslagers noch näher an das eigene Empfinden heran. Diese Empathie wurde zusätzlich durch die engagierten Leiter der  drei Führungen gefördert, die – trotz widriger Bedingungen – bereit waren, mit uns ins "Bad" zu gehen oder auch den Blick ins "Tal des Todes" bei stürmischen Winterverhältnissen zu ermöglichen. Vielen Dank dafür!

Kerstin Kohrmann